Verfasst von Matthias Freitag am
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben
Mit Erasmus Plus in Dublin
Nach dem Motto von Matthias Claudius (1740-1815) machte sich im April 2023 nicht nur ein Kollege der Staatlichen Berufsschule II Bamberg auf den Weg, sondern gleich fünf Kollegen mitsamt Begleitperson und der Schulleiterin Frau Bankmann. Es galt bei einem Sprachkurs die Englischkenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen sowie die kulturellen Highlights Dublins zu entdecken.
Direkt zu Beginn der Osterferien startete die Fahrt in Fahrgemeinschaften von Bamberg Richtung Frankfurt. In Dublin angekommen, war das Hotel schnell gefunden und wir konnten einen ersten kleinen Stadtrundgang machen. Über die O’Connell Street mit dem beeindruckenden The Spire ging es bei typischem irischem Nieselregen durch die Fußgängerzone vorbei am Restaurant The Church zur bekannten Ha’Penny Bridge. Von hier aus war es nur ein Katzensprung in das berühmte Kneipenviertel Temple Bar.
Der freie Sonntag war für weitere Entdeckungen in Dublin reserviert. Zunächst ging es mit Monika von Pat Liddy’s Walking Tour auf eine deutschsprachige Stadtführung. Bei vielen spannenden Anekdoten rund um die bewegte Geschichte Dublins und Irlands sowie interessanten Gebäuden im Stadtbild ging es abermals über Ha’Penny in das Szeneviertel Temple Bar. Der Wettergott meinte es gut mit uns und so landeten wir schlussendlich bei Molly Malone, dem Wahrzeichen der Fischhändlerinnen Dublins. Unweit von Molly findet sich auch das berühmte Trinity College, dass an einem anderen Tag besichtigt werden konnte.
Nach der Stadtführung blieb noch Zeit für eine kleine Stärkung, der Nachmittag stand dann aber ganz im Zeichen der Auswanderer. Im EPIC – dem irischen Emigrationsmuseum werden die großen Auswanderungsbewegungen anhand einzelner Beispiele aufgezeigt. Viele spannende Ausstellungsstücke und multimediale Stationen ließen die Geschichte lebendig werden. Sie schärften auch unseren Blick für die Nöte von Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen.
Am Montag startete der Englisch-Sprachkurs im International House. Nachdem jeder bereits zu Hause einen Einstufungstest absolviert hatte, wurden wir in verschiedene Kurse eingeschult und konnten so jeweils passend zum Wissenstand unsere Englischkenntnisse auffrischen. Unser Bestreben war es, wieder sicherer und flüssiger im Sprachgebrauch zu werden, um dadurch u.a. Schülern Hilfestellung geben zu können, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Im Verlauf des Aufenthaltes entstand die Idee, eine Liste mit Beispielen zu Methoden anzulegen, die zur Vermittlung von Wortschatz und/oder Redestrukturen im Unterricht zur berufssprachlichen Förderung hilfreich sein könnten. Der Kurs begleitete uns durch die komplette Woche. Immer vormittags fanden wir uns in den jeweiligen Kursräumen ein, konnten die Nachmittage aber nutzen, um das erworbene Wissen direkt anzuwenden und Dublin noch genauer kennen und lieben zu lernen. So stand der Montag im Zeichen der Kulinarik. Ist Dublin doch besonders berühmt für seine vielen Cafés und Konditoreien, die die hübschesten und leckersten Törtchen und Torten kreieren.
Nicht nur sprachlich sollte die Reise uns weiterbringen, sondern wir sollten uns auch kulturell und kulinarisch weiterbilden. So war klar, dass für die Gastronomen ein Besuch in einer typischen irischen Whiskey-Destillerie nicht fehlen durfte. Die Jameson Destillery war dafür perfekt. Am Dienstagnachmittag erfuhren wir bei einer spannenden Führung mit Verkostung allerhand Wissenswertes um die Rohstoffe und den Herstellungsprozess des flüssigen Goldes. Besonders spannend waren die unterschiedlichen Geschmacksnuancen der verschiedenen Whiskeys, die selbst für den Laien herauszuschmecken waren. In The Church, einem Restaurant in einer ehemaligen Kirche, ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
Am Mittwoch zog es uns nach dem Kurs Richtung Westen. Ein kleiner Spaziergang brachte uns nicht nur ein paar hübsche Fotomotive, sondern auch direkt zum Guinness Store House. Hier wird auf anschauliche Weise der Herstellungsprozess des berühmten Bieres dargestellt. Natürlich durfte auch eine Verkostung nicht fehlen.
Donnerstag sollte schon unser letzter Tag in Dublin sein. Nach dem Kurs zog es uns deswegen raus aus der Stadt, um auch etwas von der schönen irischen Landschaft zu sehen. Mit dem Zug ist es aus der Dubliner Innenstadt nur eine halbe Stunde zur wunderschönen Halbinsel Howth. Hier luden das schöne Wetter und die beeindruckende Steilküste zu einer kleinen Wanderung ein. Nach dieser konnten wir unser Abschlussessen besonders genießen. Stilvoll mit frischen Austern und fangfrischem Fisch ließen wir unsere Dublin-Reise noch einmal Revue passieren.
Zum Abschluss ging es durch das nächtliche Dublin vom Bahnhof zurück Richtung Hotel. Dabei nutzten wir die Gelegenheit, um das Nachtleben in Temple Bar zu erleben. Als Absacker in der namensgebenden Bar waren schnell ein paar Cidre und Guinness bestellt. So konnten wir das Ambiente mit ein paar leckeren Getränken auf uns wirken lassen.
Mandy Spandau